Interlab Plakatgestaltung

Konzept | Fotografie | Grafik

Das Motto für das Interlab Festival für transdisziplinäre Kunst und Musik im Jahr 2016 war „Deflating Borders – All against the majority“. Dieses Motto galt es visuell umzusetzen. Gemeinsam mit dem Grafikdesigner Kilian Bochnig und der freien Künstlerin Katharina Kapsamer entwickelte ich eine Plakatkampagne mit Teaser- und Festivalplakat, das in der Stadt Salzburg affichiert wurde.

Das Teaserplakat zeigt eine Unzahl an weißen prallen Ballons. Durch den angeschnittenen Bildraum scheinen sich diese ins Unendliche fortzusetzen. Jeder Ballon ist ein Körper für sich, ein nach innen und nach außen abgegrenzter autonomer Eigenraum. Mitten durch die Ballons zieht sich eine Linie, die die Menge teilt, ohne aber einer Hälfte eine Mehrheit/Minderheit zu gewähren („border“). Die Grenze, die nichts teilt wird so sinnlos und hebt sich selbst auf („Deflating Borders“). Was hinter dem Plakat steckt, bleibt zunächst rätselhaft. Erst das Festivalplakat gibt Informationen zu Zeit und Ort der Veranstaltung.

Das Festivalplakat zeigt die gleichen Ballons nach ihrer Transformation („Deflation“). Die Ballons implodieren/schrumpfen/verlieren die Luft und somit ihre Standfestigkeit und Körperlichkeit – alle bis auf drei Ballons. In Anordnung des Festivallogos bleiben diese übrig und stehen weiter groß und gefüllt im schwarzen Raum. Die Mehrheit ist geschrumpft zu leeren Hüllen, die die einstige Fülle nur noch erahnen lassen. Gegenüber den drallen drei übrig gebliebenen wirken sie wie mickrige, schrumpelige, formlose Gebilde. Diese drei stehen gegen den deflateten Rest („all against the majority“).

Im Zuge der Plakatgestaltung habe ich außerdem das Logo des Festivals überarbeitet. Schon im Vorjahr wurde bei der Plakatgestaltung mit drei großen schwarzen Kreisen gearbeitet – diese alleine hatten für mich einen weitaus stärkeren Wiedererkennungswert als das bisherige Logo. So sind die drei Kreise in der Neu-Gestaltung zum Hauptelement geworden, auf den Zusatz „Festival“ wurde verzichtet und die vielen Linien verschwinden, stattdessen wird die „Grenze“ aus der Plakatgestaltung aufgegriffen. Es ergibt sich im wahrsten Sinne des Wortes eine klare Linie. Je nach Zweck kann entweder die bildhaftere Version des Logos mit den drei großen Kreisen oder die Alternative mit größerer Schrift für bessere Lesbarkeit in kleinen Formaten verwenden werden.